Herkunft des Begriffs «Schizophrenie»

Der Zürcher Psychiater Eugen Bleuler begründete den Begriff der «Schizophrenie». Nach Abschluss seines Studiums reiste er durch England und Frankreich. Als er in die Schweiz zurückkehrte, leitete er die psychiatrische Klinik Burghölzli und erlangte den Stand eines renommierten Professors der Psychiatrie, der Carl Gustav Jung zum Assistenten und Sigmund Freud zum Freund hatte.

 

Da er den bis zu diesem Zeitpunkt verwendeten Begriff der «Dementia praecox» in Frage stellte, ersetzte Eugen Bleuler den Begriff 1908 durch «Schizophrenie», um die Vorstellung eines fragmentierten Geistes zu verbildlichen. Der Begriff «Schizophrenie» besteht aus zwei aus dem Griechischen stammenden Teilen:

«schízein» = spalten +
«phren» = Geist

Diese Wortherkunft trägt stark zu der noch heute bestehenden Verwirrung um diese Geisteskrankheit sowie zu allen dazugehörigen Darstellungen und falschen Vorstellungen bei.

Heutzutage ist der Begriff «schizophren» in unseren alltäglichen Sprachgebrauch übergegangen, aber seine Bedeutung ist meistens verdreht, sogar beleidigend. Er wird auf stereotype oder humoristische Weise verwendet, weit entfernt von seiner medizinischen Bedeutung.

Die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannte, tabuisierte Schizophrenie macht Angst und Bange. Regelmässig findet man diesen Begriff, vor allem in der Presse, zur Beschreibung von ungewöhnlichen Verhaltensweisen oder einfach gegensätzlichen Behauptungen, die eine Kluft zwischen zwei Seiten bilden. Leider ist die Krankheit auch weiterhin eine stigmatisierte Pathologie.

Oft liefert das Umfeld des Erkrankten, vor allem seine Familie und die ihm nahestehenden Personen, seine hauptsächlichen und einzigen Verbündeten, unabdingbar bei der Behandlung und auf dem Weg der Besserung.